6 Wochen Koh Phangan

Manchmal geht es dann eben doch schneller als gedacht 🙂 Aber nehmt euch Zeit für diesen Eintrag, es gibt vieeeel zu erzählen.

Am 26ten Dezember sind wir hier in Koh Phangan angekommen. Wir wohnen in einem schönen, schnuckeligen Bungalow. Durch den „Garten“ geht es vor ans Meer. Leider haben wir hier aber keinen Strand, was uns aber an sich nicht weiter stört. Unsere Vermieterin is Beaubo (Bobo gesprochen). Alleine ihr erster Eindruck war schon sehr sympathisch. Sie ist ein kleines Energiebündel mit viel Sinn für Humor und einem großen Herzen. Wir haben uns von Anhieb direkt wohl und zu Hause gefühlt. Sie hat uns auch gleich allen anderen im Resort vorgestellt mit „This are your new friends: Benni & Eva“ Mittlerweile sind wir alle schon eine große Familie (Jeder ist ersetzbar hahah nee, Spaß! ;-))

Die ersten 2 Tage haben wir uns erstmal keinen Roller gemietet. Ich finde es schön, erstmal „anzukommen“ und die nähere Umgebung zu Fuß zu erkunden. Ich musste meine Nägel machen, wir mussten unsere Wäsche abgeben zum Waschen, Backpack ausräumen,… So gingen unsere ersten 2 Tage ins Land. Am dritten Tag haben wir uns einen Roller gemietet. Gegen Nachmittag ging es dann los. Wir sind in die Stadt zum Food Court gefahren um dort eine Kleinigkeit zu essen. Hier gibt es verschieden Stände mit leckerem Essen. Es gibt Thai Food, Vietnamesich, Salate, gesunde Sachen, Pizza, einen Kuchenshop, Smoothiestände,… Wir haben hier während der Zeit in Koh Phangan fast täglich gegessen und wurden nie enttäuscht 🙂

Nach dem Essen sind wir los und haben einige Boxing Camps angeschaut, da sich Benni nochmal für eine paar Tage/Wochen einschreiben wollte. Nachdem wir ein passendes gefunden hatten, ging es weiter auf die Suche nach einem Laden für Proteinpulver. Es gab keinen bestimmten Shop dafür, aber uns wurde empfohlen, dass Proteinpulver bei der Apotheke zu kaufen. Bei der ersten Apotheke gab es leider keins und als wir gerade wieder auf den Roller gesprungen sind, hat es auch schon geknallt. Wir sind mit einem anderen Rollerfahrer zusammen gekracht…. 🙁 Wir wollten gerade die Straße überqueren und sind langsam los gerollt um zu schauen, ob alles frei ist (Es stand dort noch ein parkendes Auto). Auf unserer Straßenseite kam dann plötzlich ein Thai ohne Licht (es war schon dunkel) und mit Vollgaß auf uns zu. Benni hat das nur noch im letzten Moment gesehen, aber da war es schon zu spät. Der Thai ist seitlich an Bennis Bein hängen geblieben (wahrscheinlich mit der Fußraste oder dem Kickstarter) und hat somit die Kontrolle über seinen Roller verloren. Einer der beiden Thais (es waren 2 auf dem Roller) lag auf dem Boden, es war viel Blut zu sehen und Benni total in Panik, ob es ihm gut geht. Es kamen aber direkt viele Leute aus den umliegenden Cafes und Restaurants und haben erste Hilfe geleistet. Bei mir hat sich das alles irgendwie in wenigen Sekunden abgespielt und mir war anfangs auch gar nicht bewusst, dass Benni so schwer am Bein verletzt ist. Ich war kontinuierlich damit beschäftigt ihn zu beruhigen. Der erste Krankenwagen war sehr schnell da, das hatte vielleicht nur 5-7 Minuten gedauert. Benni hatte sich mittlerweile auf den Boden gelegt, da er starke Schmerzen am Bein und am Finger hatte. Alle Leute, die auf Bennis Bein geschaut haben, haben sich danach direkt die Augen zugehalten und somit wusste auch ich, dass es nicht nur eine kleine Schramme ist. Benni bat mich, den Roller von der Straße zu nehmen und seinen Schuh zu holen. Gesagt, getan. Als ich dann den Schuh in der Hand hatte, welcher total voller Blut war, haben ich mir schon sehr viele Gedanken um seine Verletzung gemacht. Ein paar Thais aus den umliegenden Massagesalons kamen und haben mit Tigerbalm an seiner Nase rum gefächert, damit er gut Luft bekommen. Es hat auch wieder wirklich nicht lange gedauert, bis der zweite Krankenwagen für Benni kam. Benni wurde auf eine Trage gehoben und dann in den Krankenwagen. Ich durfte vorne mitfahren. In der Notaufnahme, als Benni da auf dem Krankenbett lag, war ich irgendwie total überfordert mit allem. Mein Freund liegt kreidebleich auf dem Notfallbett… Was ist mit ihm, gehts ihm gut? Er sah alles andere als gut aus. Benni hat mich immer wieder gefragt, wie es mir geht und ob ich mich verletzt habe. Mir ging es aber körperlich gut und ich habe nichtmal eine Schramme gehabt. Man muss dazu sagen, dass wir auch nicht gestürzt sind. Ich bin also ganz normal vom Roller abgestiegen, nachdem der Unfall passiert ist. Ich musste dann im Krankenhaus alle möglichen Papiere ausfüllen, womit ich einfach total überfordert war. Ich wollte einfach, dass sie Benni jetzt schnell untersuchen, aber das Krankenhaus benötigte erstmal alle Daten von ihm, inklusive Versicherungsnachweis. Dann musste die Versicherung kontaktiert werden und erst als die Versicherung eine Zahlungsgarantie gesendet hat, wurde sich weiter um Benni gekümmert (Bei lebensgefährlichen Verletzungen, hätten sie ihn natürlich direkt behandelt). Ich musste mich erstmal durch Bennis Mails suchen, bis ich alles hatte, was ich brauchte. Dann kam die Polizei vorbei und wollte eine Zeugenaussage. Benni wurde mittlerweile schon mit Sauerstoff versorgt. Nach gefühlt stundenlangem Telefonieren, Papierkram, Übersetzen, Formulare ausfüllen etc. und nach der Zahlungsgarantie unserer Versicherung, kam Benni dann ENDLICH in den OP. Hier wurde die Wunde erstmal ordentlich ausgewaschen, da dort scheinbar extrem viel Dreck drin war. Nach 45 Minuten hatte ich ihn dann endlich wieder bei mir. Der Arzt meinte, dass sie die Wunde noch nicht genäht haben, sondern, dass sie das erst morgen machen werden. Für uns war klar, dass wir erstmal ein paar Tage im Krankenhaus verbringen mussten. Ganz schön ironisch, dass Benni noch paar Tage vorher zu mir meinte: „Ich glaube so lange war ich noch nie nicht im Krankenhaus“.

Der Service im Krankenhaus ist aber 1A. Es wurde sich soooo gut um uns gekümmert, wir hatten selbstverständlich ein privates Zimmer mit zwei Betten und alle waren wirklich total nett und höflich. Besser als in manch anderen Hotels. Für mich ging dann erstmal die Telefoniererei los. Benni war mittlerweile eingeschlafen und ich habe Bennis Familie kontaktiert um von dem Unfall zu erzählen. Auch habe ich die Krankenschwestern gefragt, ob sie sich bitte nach dem anderen schwer verletzten Jungen erkundigen können und wie es ihm geht. Er wurde zu einem anderen Krankenhaus als Benni gebracht. Nach wenigen Minuten habe ich zu hören bekommen, dass es ihm soweit gut geht und nur eine Platzwunde am Kopf hat (war ja klar, denn die waren ohne Helm unterwegs). Er wurde genäht und dann entlassen. Als ich dann wieder aufs Zimmer bin, habe ich Benni dann darüber informiert, dass er sich keine Sorgen um den anderen machen braucht. Er war sehr sehr erleichtert und ich natürlich auch. Am zweiten Tag im Krankenhaus wurde die Wunde dann nochmals gereinigt und anschließend vernäht. Es war wirklich kein kleiner Kratzer, sonder eine richtig tiefe Fleischwunden, bis zum Knochen. Die Ärzte brauchten für die Wunde insgesamt 27 Stiche. 18 innen (für Fleisch, Muskel,…) und 9 für außen an der Haut. Aber zum Glück, toi toi toi, war nichts gebrochen. Auch an seinem Finger ist nichts, wobei der bis heute immer noch etwas weh tut. Insgesamt waren wir 4 Nächte im Krankenhaus. Und nein, wir waren zu Silvester nicht auf der weltbekannten Fullmoon Party, sondern noch im Krankenhaus. Als ich uns mittags mal was zum essen geholt habe, kam ich an einem Partyladen vorbei. Ich habe einen aufblasbaren Schriftzug mit „Happy new year“, ein paar Hüte, einen Luftballon mit „Gute Besserung“ und ein paar Wunderkerzen gekauft. Als kleine Überraschung, dass wir auch im Krankenhaus ein schönes Silvester haben können 🙂 Alle Krankenschwestern fanden das richtig toll und Benni hat jede einzelne gefragt, ob sie zu seiner Privatparty kommen möchte 😀

Was auch richtig süß war, dass Beaubo gegen 23:00 mit ihrem Papa bei uns im Krankenhaus vorbei kam. Das war eine wirklich tolle Überraschung von den Beiden! Wir haben uns echt so sehr gefreut. Sie hat sogar darauf verzichtet mit allen anderen auf die Fullmoonparty zu gehen, damit sie uns besuchen kann. Sie hat Benni sogar ein paar kleine Geschenke mitgebracht. Süßigkeiten, einen kleinen Luftballon und thailändische Medizin, die aus Vogelspucke gewonnen wird bzw. aus Vogelnestern (ist scheinbar sehr teures Zeug hier…)

Am 31.12. habe ich Benni dann um kurz vor Mitternacht in seinem Rollstuhl nach draußen geschoben. Das war immer eine Prozedur Leute, ich sags euch… Er musste aus dem Bett raus in den Rollstuhl, sein Tropf musste um gehangen werden. Tür auf, Benni raus, Tür zu… Nächste Tür, die Rampe hoch auf die Terrasse, Tropf wieder umhängen,… Aber nach ein, zwei Tagen waren wir schon ein gutes Team. Auf der Terrasse haben sich schon ein paar Krankenschwester versammelt um zusammen ins neue Jahr zu rutschen. Ich habe dann jeder eine Wunderkerze gegeben, die wir dann um 12 angemacht haben. Jeder hat sich sehr gefreut und ein kleines Shooting war auch noch drin. 🙂 Wir hatten, auch trotz unseres Krankenhausaufenthaltes, ein schönes Silvester.

Am fünften Tag kam dann die gute Nachricht: Benni wird entlassen. Yippi! 🙂 Unsere erste Station war allerdings die Polizeiwache. Wir mussten noch unsere Aussagen tätigen. Dort haben wir auch das erste Mal auf die Familien der beiden Jungs (16 und 24 Jahre alt) getroffen. Der 16 Jährige, der angeblich nur leicht verletzt war, sah aber schon sehr demoliert aus. Fast sein ganzer Körper war verbunden, gebrochene Nase, musste am Kopf genäht werden, da kein Helm,… Joy, die Krankenschwester kam mit zur Polizei. In Thailand hat man ja doch immer verloren, wenn man „Ausländer“ ist, egal ob Schuld oder nicht. Wir, bzw. Benni wurde demnach als Unfallverursacher beschuldigt. Jetzt hatte die gegnerische Familie die Möglichkeit, sich einen Betrag zur Entschädigung auszudenken. Darunter fielen: Reparatur vom Roller, Erstversorgung beider Jungs im Krankenhaus (Röntgen, Behandlung der Kopfverletzung), Transport zum Festland zur Operation der Nase, Schmerzensgeld. Der Betrag war nicht gerade gering und mit so viel hatten wir tatsächlich nicht gerechnet. Wir waren erstmal schockiert und wollten einen Tag drüber nachdenken. Es gab die Möglichkeit den Betrag zu zahlen oder vors Gericht zu gehen. Vors Gericht zu gehen, war aber eigentlich keine Option für uns, da dies seeeeeehr lange in Thailand dauert (sogenannte Thai Time ;-)) und man auch die Insel nicht verlassen darf. Wir sind nach Hause gefahren und ich habe umgehend erstmal die Deutsche Botschaft in Bangkok angerufen. Die nette Dame am Telefon meinte, dass wir das nicht bis morgen entscheiden müssen, sondern dass wir uns ein paar Tage Zeit lassen können. Mehr konnte Sie uns dennoch auch nicht helfen. Ich hatte die Idee Überwachungskameras abzusuchen um irgendwie nachweißen zu können, dass die Jungs kein Licht hatten, bzw. um zu beweisen, dass der 16 Jährige gefahren ist, das wäre dann nämlich ohne Führerschein. Beaubo hat mir einen Zettel auf Thai geschrieben: Hallo, mein Name ist Eva. Wir hatten einen Rollerunfall am,….) total lieb von ihr mal wieder. Leider waren die Kamera entweder gar nicht angeschlossen, also nur Fake, haben nur den Eingangsbereich gefilmt und nicht die Straße, oder die Qualität war zu schlecht, da es ja schon nachts war und die beiden sehr schnell unterwegs waren.

Wir haben uns letztendlich dafür entscheiden, einfach den erfragten Betrag zu bezahlen, damit auch wir endlich mit dieser Sache abschließen können. Wir sind froh, dass nichts schlimmeres passiert ist und dass mittlerweile alle wieder „wohl auf“ sind.

Die Tage/Wochen nach der Entlassen waren relativ ruhig für uns. An Unternehmungen war nicht zu denken. Benni musste nach Möglichkeit viel sein Bein hoch legen, durfte sich nicht viel anstrengen, kein Wasser, keine Aktivitäten… Somit haben wir ein paar entspannte Tage in unserem Bungalow verbracht. Glücklicherweise hatten wir ein Restaurant direkt um die Ecke und auch Beaubo hat uns ab und zu mal zum Essen gefahren. Benni konnte auch schon ein paar Tage später ohne Krücken laufen, was ihn sehr gefreut hat und einiges einfacher machte. Nach wie vor mussten wir jeden Tag ins Krankenhaus zur Wundreinigung. Beaubos Papa, der auch Taxifahrer ist hat uns sogar die ersten paar Tage kostenlos gebracht. Er meinte, dass wir schon wie seine eigenen Kinder sind, richtig süß 😉

So trinken wir morgens übrigens unseren Kaffee 🙂

Nach circa einer Woche zu Hause und als Benni dann wieder normal laufen konnte, haben wir uns dann wieder einen Roller geholt. Man braucht in Thailand – gerade auf den Inseln einfach einen Roller um Sachen anzuschauen. Alleine schon die Fahrt zum Krankenhaus wäre fast zu weit zu laufen. Das Problem ist, dass es hier auch keine Bürgersteige gibt und es auch recht gefährlich ist einfach auf der Straße zu laufen. Benni hatte absolut keine Angst wieder Roller zu fahren, wobei ich schon ein etwas mulmiges Gefühl hatte. Auch als ich ab und zu zum Einkaufen gefahren bin, hatte ich immer ein schlechtes Gefühl und war dann froh, als ich jedesmal wieder sicher zu Hause angekommen bin. Da wir dann wieder einen Roller hatten, war es Zeit, dass wir mal ein bisschen die Insel erkunden. Sehr vorsichtig und wie immer natürlich mit Helm. Wir haben eine richtig coole 360° Bar entdeckt mit einer Hammer Aussicht! Es war niemand vor Ort, außer das Personal. All zu lange konnten wir leider nicht bleiben, da ich abends noch eine Verabredung mit Beaubo hatte. Ich habe nämlich vor ein paar Tagen bei einem Crypto Informationsabend einen NFT gewonnen. Heute sollten wir nochmal vorbei kommen um den NFT einzurichten. Ich bin mir selber noch nicht mal so sicher, was das alles mit dem NFT auf sich hat, aber aktuell liegt der Wert so bei 500 US$. Ich habe ihn mal für teures Geld zum Verkauf angeboten und schaue einfach mal was passiert 😉

Es gibt auch hier auf Koh Phangan viele Essensmärkte. Einen Vintage food market, einen food market, einen food court,… Hier mal ein kleiner kulinarischer Einblick:

Marius und Eve, die uns auch schon im Krankenhaus besucht hatten, kamen mal abends vorbei. Ein thailändischer Sänger, der wohl vor ein paar Jahren sowas wie DSDS gewonnen hatte, hatte bei uns im Resort nebenan einen Auftritt. Wir sind also abends mit einer großen Gruppe der Beaubo Family dorthin gegangen. Hier gab es auch kleine Krebse, die man zurück ins Wasser lassen kann. Vorher musste diese allerdings mit einem kleinen Netz aus dem Aquarium gefischt werden. Das freilassen des Krebses soll wohl gutes Karma bewirken. Ich habe mir gleich mal zig von denen in den Eimer gefischt und habe die dann im Nachhinein frei gelassen. Auch gab es hier noch eine Feuershow. Es war ein schöner Abends

Marius und Eve haben uns ein paar Tage später zu einer Privatparty eingeladen. Die war richtig richtig cool und bei einer superschönen Villa mit Pool und tollem Garten. Eve legt nebenher auch ein bisschen auf, genauso wie an diesem Abend. Es hat uns viel Spaß gemacht mal wieder „rauszukommen“ und wir haben auch noch ein paar nette Leute kennengelernt.

Am 17. Januar, war dann wieder die Fullmoonparty. Beaubo, Joel, Naomi, Martin, Benni und ich haben uns auf den Weg dorthin gemacht um uns das einfach mal anzusehen. 2017 war ich schonmal dort und da war wahnsinnig viel los. Diesmal nur ein Bruchteil von den Menschenmassen, lag aber wahrscheinlich auch daran, dass die Leute nur bis 23:00 feiern dürfen, denn ab dann gilt Partyverbot (wegen Covid). Es finden nach 23:00 aber noch zahlreiche inoffizielle Partys statt. Teilweise weis die Polizei darüber auch Bescheid und verdient auch daran mit. Ja, da sieht man mal wieder, wie korrupt die Polizei hier ist. Auch werden hier oftmals Drogen angeboten, von Leute, die mit der Polizei unter einer Decke stecken. Sobald man die Drogen dann gekauft und eingesteckt hat, kommt die Polizei und durchsucht einen und dann wird es teuer. Man muss schon sagen, dass Koh Phangan (in meinen Augen zumindest) eine krasse Drogeninseln ist. Es gibt viele Psytrance Partys (richtige Kopfschmerzmusik :D) im Dschungel. Auch gibt es viele „Amsterdam Bars“ und sehr viele spirituelle Leute, die gerne mal einen Magic Mushroom Shake trinken. Es leben hier auf der Insel viele Digitale Normaden, also Ausländer, die remote arbeiten, also ortsunabhängig, so wie auch Marius und Eve. Dafür bietet sich die Insel natürlich schon gut an. Wunderschöne Strände, gute Restaurants, günstige Unterkünfte, Massagen, viele Coworkingspaces (also meist Cafes, die einen oder mehrere Räumen haben mit Schreibtischen und Bürostühlen zum arbeiten. Hier zahlt man dann meistens einen kleinen Betrag und kann dort dann den ganzen Tag vernünftig arbeiten).

Beaubo hat uns auch einen Tag mit dem Auto mit nach Koh Samui, die etwas größere Nachbarsinsel, genommen. Wir sind zusammen mit ihr und noch einem anderen Gast (Mickey) morgens um 6 mit der Fähre rüber gefahren. Das hat circa 2 1/2 Stunden gedauert. Beaubo hat uns wirklich viele tolle Sachen dort drüben gezeigt. Es war alles ein bisschen mit dabei: Strände, Tempel, Märkte, Cafes, Shopping Center,… Um 18:00 ging es für das dann wieder mit der Fähre zurück. Beaubo ist noch eine Nacht in Koh Samui geblieben.

Ein paar Tage später hat uns Beaubo wieder gefragt, ob wir am nächsten Tag in der früh den Sonnenaufgang mit ihr anschauen möchten. Ich glaube, dass wir ihr ein bisschen leid tuen, da wir aktuell aufgrund von Bennis Bein nicht so viel machen können. Zum anderen ist sie glaube ich froh, wenn sie jemanden hat, mit dem sie sich gut versteht. Der Sonnenaufgang auf der anderen Seite der Insel war sehr sehr schön. Vor allem, wenn man morgens schon mit einem kurzen Kleid und einem Eiskaffee in der Hand am Strand sitzen kann 😉

Paar Tage später war Benni schon wieder motiviert wandern zu gehen. Eigentlich hatte ich gar keine Lust nach den anstrengenden 2 letzten Wanderungen, aber da Benni meinte, dass diese nicht so schlimm wird, wie die letzte, dachte ich „ok, prima, er ist ja auch mal froh, wenn er was machen kann“. Benni hatte sich rausgesucht den höchsten Berg auf Koh Phangan zu besteigen. Auf dem Weg haben wir noch einen kleinen Snack gekauft, den wir dann oben bei einer schönen Aussicht genießen können. Die Wanderung ging recht leicht los. Das kam mir gerade recht, denn die Luftfeuchtigkeit war echt erdrückend! Ich war schon nach wenigen Höhenmetern komplett nass geschwitzt. Meine Arme waren komplett nass, das habe ich nicht mal in der Sauna 😀 Ich musste wirklich viele Pausen machen, da der Weg teilweise schon echt anstrengend war. Ein paar Leute haben uns auch überholt, aber das war mir egal 😉 Oben angekommen hatten wir dann wieder eine supertolle Aussicht auf einige Strände und Buchten. Herrlich. Wir haben unseren Snack gegessen und ein bisschen die Aussicht genossen, bevor es wieder runter ging. Benni wollte unbedingt einen anderen Weg zurück laufen, auch trotzdem, dass alle den gleichen Weg wieder runter sind und uns unten schon ein Thai gesagt hat, dass wir auf dem gleichen Weg wieder zurück kommen sollen. Anfangs war dieser Weg auch noch sehr schön. Man konnte den Weg deutlich erkennen und es war auch toll Neues zu sehen. Aber irgendwann wurde der Weg immer schmäler, bis er dann letztendlich komplett aufgehört hat. Also wieder ein Stücken zurück und einen anderen Weg einschlagen. Wir sind oft abgekommen und mussten teilweise durch dichtes Gestrüpp und sogar auch ein Stückchen klettern. Aber ihr kenn mich, für mich ist das alles ok, solange ich nicht wieder den Weg zurück nach oben gehen muss, das ist nämlich für mich keine Option 😀 Nach zwei Stunden bergab und teilweise auch wieder bergauf) laufen und klettern, haben wir dann kurz vor Einbruch der Dämmerung unseren Roller erreicht. Jaja, von wegen „nicht so schlimme Wanderung…!“ 10,08 Kilometer und 726 Höhenmeter und das bei dieser enorm hohen Luftfeuchtigkeit und heißen Temperaturen!!! Im Nachhinein bin ich ja immer froh, wenn ichs gemacht habe, aber hätte mir Benni das im voraus erzählt, wäre ich bestimmt nicht mit 😀

Am nächsten Tag haben wir uns mit Mandy getroffen, eine Berlinerin, die schon lange Zeit am Reisen ist und ebenfalls Remote arbeitet. Sie ist eine superliebe und irgendwie sind wir uns total ähnlich. Sie wollte uns den Bottle Beach zeigen, der sehr sehenswert ist. Mandy hat uns von unserem Hotel abgeholt und wir sind mit zwei Scootern einmal quer über die Insel um zum Parkplatz vom Bottle Beach zu kommen. Ab dem Parkplatz musste man dann noch 25 Minuten bergab zum Strand laufen. Wir wurden aber mit einem tollen Strand belohnt. Wir haben ein paar Stunden hier verbracht und wollten dann zum Zen Beach fahren um den Sonnenuntergang anzuschauen. Da ich schon etwas Muskelkater von der Wanderung vom Vortag hatte und das Taxi nach oben zurück zum Parkplatz auch nur 2,50 Euro gekostet hat, bin ich natürlich nicht zurück gelaufen :D. Leider waren wir dann doch ein bisschen zu spät für den Sonnenuntergang und sind dann einfach noch in Ruhe was Essen gegangen und haben den Sonnenuntergang am Zen Beach einfach auf einen anderen Tag geschoben.

Ein paar Tage später haben wir uns dann wieder mit Mandy getroffen. Wir sind zu ihr gefahren um dann zusammen den Sonnenuntergang am Zen Beach anzuschauen. Es war sehr sehr sehr sehr schön hier! Auch wenn der Strand relativ voll war, gab es doch einen guten, entspannten Vibe.

Danach ging es für uns zu einem persischen Restaurant. Marion (Papas Frau) hat mir für Weihnachten ein bisschen Geld überwiesen und ich habe daraufhin Benni auf ein Abendessen eingeladen. Was soll ich sagen: Wahnsinn! Das Essen, der Service, das Ambiente. Wir haben uns eine Vorspeisenplatte geteilt und die war schon der Wahnsinn, der Hauptgang ein Gedicht. Wir hatten alle Slow Cooked chicken in Milch und Butter auf einem Kürbis-Kartoffel-Püree, mit Himbeersoße und Pistazien, dazu gab einen Reiskuchen getoppt mit Orangengelee und Mandel und einen kleinen, persischen Karottensalat. Wir haben es nicht ganz geschafft, was aber nicht weiter schlimm war, denn so hatten wir am nächsten Tag noch ein leckeres Mittagessen 🙂

An unserem letzten Abend sind wir dann noch mit Beaubo und Naomi etwas essen gegangen. Es war schon ein bisschen traurig, weil es uns ja doch sehr gut bei Beaubo gefallen hat. Am 4ten Feburar ging es für uns dann zurück auf das Festland. Beaubo hat uns zum Abschied noch eine selbstgemalte Karte geschenkt und eine Tasche & hat uns persönlich noch zur Fähre gebracht. Eine schöne, erlebnisreiche Zeit auf Koh Phangan ging somit für uns zu Ende.

Und zum Schluss noch ein bisschen dies und das, wofür ich jetzt nicht extra noch eine Story habe 🙂

Bon Voyage! <3
Evchen

2 Kommentare bei „6 Wochen Koh Phangan“

  1. Es ist einfach wunderbar, dass Du Dir diese Mühe machst, so eine schöne Website zu gestalten. Das ist jedesmal ein bisschen wie dabei sein 😊 Der Teil über den Unfall ist mir im Nachhinein noch ganz schön nachgegangen 🙈 sowas darf ich gar nicht zu sehr an mich ranlassen, sonst zieh ich euch direkt an den Löffeln wieder hierher 😅 Ne, Quatsch. Wirklich alles richtig gemacht, dass ihr diese Reise zusammen macht👍
    Wunderschöne Bilder von unbezahlbaren Eindrücken und vor allem sieht man, wie viel Spaß ihr habt und wie glücklich ihr seid 💓 Hättet ihr dieses Abenteuer nicht unternommen, ihr hättet es mit Recht ewig bereut. Eine unvergessliche Zeit! Wünsche euch noch weiterhin viel Glück und Spaß, wo ihr auch immer hinkommt.
    Freu mich schon auf den nächsten Beitrag 😉

    1. Danke, dass du dir so viel Arbeit machst und uns dabei sein lässt 🙂🙂🙂🙂

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