Die erste Woche im Camp

(Dieser Eintrag wurde schon vor knapp 2 Wochen geschrieben, ich hatte nur leider keine Möglichkeit ihn zu posten! 🙂

Hallöchen, da bin ich wieder! 🙂 Unser Chef Peter war mal wieder so nett und hat uns mit zum “Empfangsplatz” genommen. Hier in der Gegend gibt es nämlich einen Berg, der es nicht möglich macht, dass wir hier Empfang haben. Wenn man aber dorthin fährt, klappt es super. Wir können eigentlich jederzeit ein Auto nehmen und uns auf die 20 minütige Reise machen, aber wir sind abends immer so k.o., dass wir nur noch schlafen wollen. Andy liegt meistens schon um 8 Uhr im Bett und schnarcht vor sich hin. Ich bin dann oftmals noch mit dem Abwasch beschäftigt, bevor ich mich dann auch in die Heier mache!
Bis jetzt gefällt es uns schon ganz gut hier. Wir haben alles was wir brauchen, der Chef und Jake sind sehr nett und wir können gut zusammen lachen. Andy sein Englisch wird auch von Tag zu Tag besser. Jeden Tag lernen wir etwas neues und der Fakt, dass wir keinen Empfang haben ist gar nicht mal so schlimm.
Aber jetzt erzähle ich euch erstmal, wie mein Arbeitstag so aussieht. Morgens klingelt der erste Wecker um 05:45. Beim Zweiten um 05:50 stehe ich dann auf und fange an Kaffee zu kochen. Den Tisch habe ich schon immer abends zuvor gedeckt und soweit auch alles hergerichtet. Wir haben hier übrigens immer jeden Morgen einen frischen Kaffee, denn ich selbst mit einer Maschine gemahlen habe. Um kurz nach 6 trudeln dann Jake und Peter hier bei uns ein. Gefrühstückt wird Porige (Haferflocken mit Milch und Rosinen) oder Obst oder einfach nur Nesquik Müsli mit Milch 🙂 Um ungefährt 06:50 geht die Sonne auf, das heißt, dass dann Andy sein Arbeitstag startet. Nach einem Verabschiedungskuss (natürlich nur für Andy! ;-)) geht es dann für die Männer ab auf die Baustelle, die circa 150 Meter von unserem Camp entfernt ist. In der Zwischenzeit räume ich den Tisch ab, hole Wasser zum Abspülen, spüle ab und putze ein bisschen das Nötigste. Um 09:30 kommen die Männer wieder von der Baustelle um “Smoko” zu essen. Eine Art Brunch würde ich sagen. Das richte ich dann her. Mal mache ich herzhafte und süße Pfannkuchen, mal Frühstücksmuffins oder einfach nur Brot mit Wurst und alles was die Männer sonst noch so wollen. Nach circa einer halben Stunde (meistens machen die Jungs aber etwas länger Pause) gehen die 3 dann wieder zurück auf den Bau. Ich räume wieder ab, hole Wasser, spüle und mache wieder irgendwelche Sachen, die gemacht werden müssen (Müll verbrennen, putzen, Waschen, aufräumen und auch schonmal was fürs Mittagessen herrichten. Um 13:00 ist dann Mittagspause für die Boys. Dann gibt es entweder Leftovers (also Resteessen vom Vortag), Suppe, Salat, oder irgendwas, was mir sonst noch so einfällt. Die Mittagspause ist immer ungefähr eine Stunde, aber meistens überziehen die Männer auch diese Pause ein wenig (den Andy freuts ja, denn weniger bezahlt bekommt er deswegen nicht ;-)). Ab 14:30 bin ich dann aber wieder alleine im Camp und ratet mal was ich mache? Richtig. Wasser holen, abspülen, abräumen und was sonst noch so anfällt! 🙂 Um 17:30 geht die Sonne hier unter, das heißt, dass die Männer dann Feierabend haben und zurück zu mir ins Camp kommen. Für mich ist dann leider noch nicht Feierabend. Ich muss mir erstmal wieder was zum essen einfachen lassen! 🙂 Meistens gibt es irgendwas mit Rindfleisch, da Peter hier immer bei Ankunft an einem neuen Job eine halbe Kuh bekommt, das ist Teil des Deals. Die Kuh ist natürlich geschnitten in die verschiedenen Teile und wird portionsweise eingefroren. Tja, manchmal sitze ich dann hier mit einem 5 Kilo Topside oder Blade Stück. Hab natürlich gar keine Ahnung was man mit so einem riesigen Batzen machen soll, aber Peter hilft mir für den Anfang noch ganz lieb damit und zeigt mir, wie ich es verarbeitet kann. Auch gibt es hier bestimmt 10 Kochbücher, wo ich mir selber Rezepte raussuchen und machen kann. Corned Beef habe ich schon gelernt, Cassarole (das hat Andy aber absolut nicht geschmeckt :D) und Schnitzel mit Rindfleisch habe ich auch schon selber gemacht. Es schmeckt meistens alles sehr lecker und die Jungs sind super easy und mit allem zufrieden, ausgenommen Andy, der ist immer ein bisschen ein Problemessen, hoffentlich liest er jetzt nicht mit haha! Aber den verwöhne ich schon und der wünscht sich auch immer Sachen, die ich dann koche oder backe, wie zum Beispiel Bananenkuchen, selbst gebackenes Brot oder herzhafte Pfannkuchen. Um rund 19:30 sind wir dann fertig mit dem essen und ich muss noch mein Tagesritual machen, dass ihr ja mittlerweile schon kennt. Gegen 20:00 / 20:15 ist dann aber auch für mich Feierabend. Während dem Tag habe ich aber eigentlich ein paar Stunden frei um ggf. zu schlafen, was zu schreiben, malen, unserer Wäsche zu waschen und andere Sachen zu machen, da ich ja immer abends noch kochen und abspülen muss. Ehrlich gesagt hatte ich noch nicht viel frei, einfach weil es noch so viel zu tun gab. Ich habe erstmal komplett alles sauber gemacht hier, auch wenn wirklich alle sehr sauber und ordentlich sind. Aber gerade auch die Schränke sortieren und zu schauen, was wir alles haben und was wir brauchen. Mein Job ist es nämlich auch, für die Woche eine Einkaufsliste zu schreiben und zu schauen, dass immer alles da ist, was wir brauchen. Das wird dann entweder einmal in der Woche bestellt oder wir fahren in das nächste Dorf, dass ungefähr 2 Stunden Fahrt von hier aus ist und kaufen selber ein. Wenn ich abends dann mit der Arbeit fertig bin, liegt Andy dann schon immer im Bett und ich kuschle mich zu ihm. So, jetzt wisst ihr mal, was hier los ist! 🙂 Und genau das machen wir 6 Tage die Woche, einmal die Woche frei. Ist schon ziemlich anstrengend.
Der Andy arbeitet täglich hart mit den anderen beiden auf der Baustelle. Ich habe auch schon 2 mal aushelfen müssen. Es ist teilweise schon sehr anstrengende Arbeit, aber er macht das schon ganz gut! Manchmal laufe ich auch zum sogenannten “Job” rüber und schaue mir die Vorschritte an. Es macht schon Spaß zu sehen, wie schnell es voran geht. Es wird geschweißt, geschnitten (mit einem Gaß Brenner), Seile gezogen, alles was eben so anfällt. Andy fährt jetzt auch schon mit dem Loader (Gabelstapler) rum. Mit seinem Englisch klappt es auch schon ganz gut! Er lernt jeden Tag etwas neues und fragt mich auch immer abends ein paar Wörter, die er zum ersten mal gehört hat. So wird das schon!
Heute haben wir frei und gestern hatten die Männer schon früher Feierabend gemacht. Ich glaube sogar schon um halb 4! 😉 Ich habe da gerade gewaschen und die Männer haben schon angefangen zu schießen. Peter hat insgesamt glaube ich 3 Gewehre dabei und ein Teil, das orangen Teile/Zielscheiben aus Ton in die Luft fliegen lässt, dann wird drauf geschossen. Er hat uns gerufen, dass wir rüber kommen sollen. Andy hat auch geschossen, aber ich habe mich nicht getraut. Man wird beim schießen immer voll nach hinten gedrückt und da hatte ich schon bisschen Schiss vor. Außerdem war es sau laut! Nach ein bisschen Übung hat es bei ihm super geklappt und er war gar nicht von der Schießecke wegzubekommen. Ich habe mich dann in die Schissecke verdrückt! 😀  Abends habe ich für alle Pizza gemacht und das sogar auf dem Feuer! War mega geil und lecker! Gestern haben wir noch Trinkspiele mit dem Chef gespeilt, war total witzig! Rotwein gab auch aufs Haus (Oder soll ich sagen auf den Wohnwagen? 😀 War aber definitiv ein sehr lustiger Abend! 🙂
Hier auch noch die Fotos von Anthony und von Brisbane mit Andy. Ich weis, alles etwas hinterher, aber lieber zu spät als nie! 🙂
Das Video hat Andy leider noch nicht erstellt, macht er aber hoffentlich bald. Also! Ich melde mich, wenn ich wieder Internet habe! Aber uns gut es gut und es macht alles nach wie vor Spaß! 🙂
Alles Liebe,
Euer Evchen! 🙂 <3

Ein Kommentar bei „Die erste Woche im Camp“

  1. juhu erster <3

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