Von Buon Ma Thuat nach Kon Tum – ca. 220 km

Heute war ein ganz toller Tag. Wir sind gegen 09:30 losgefahren. Tim ging es leider nicht so gut. Er musste sich die ganz Nacht übergeben. Der Rest hatte nichts. Komisch, da wir ja die ganze Zeit das gleiche gegessen haben. Wir mussten uns direkt morgens aufteilen, da Tim ja auch sein Schloss reparieren musste und einen Ersatzschlüssel für sein Helmfach (Tank) benötigt. Da wir – Team Schweden und Team Deutschland – nicht ganz so schnell sind, sind wir schon mal losgedüst. 

Die Straße war heute echt super und wir sind echt gerast 🏍💨! Wir haben zwischendurch nochmals für Essen und Kaffee halt gemacht und sind trotzdem gegen 14:00 Uhr am Ziel angekommen. Herrlich! 🙂 Manchmal werde ich sogar unterwegs angehalten und die Leute zeigen mit dem Daumen nach oben. Es ist schon ziemlich ungewöhnlich, dass eine Europäerin mit einer Honda Win durch Vietnam reist ;). Generell sind fast alle Vietnamesen sehr sehr freundlich. Und Kinder winken und immer vom Straßenrand aus 🙂 

So wird scheinbar Pfeffer geröstet… 🙂 

Kuhtransport 
Team Australien hat unterwegs noch ein paar Mal anhalten müssen, da Tim auf Toilette musste. Er fühlt sich scheinbar echt nicht gut der Arme. Wir haben uns ins Restaurant gesetzt und haben schon mal etwas gegessen. Circa 2 Stunde später haben es die Australier dann auch geschafft. Beide total k.o. 

Wir hatten uns in der Zwischenzeit überlegt um evtl. direkt nochmal 50 Kilometer zu fahren, damit wir morgen nicht mehr so viel fahren müssen. Wir müssen ja am 11.03 in Hoi an zum Lichterfestival sein. Ich habe ein mega tolles, allerdings etwas teureres Air BnB gefunden und konnte die Jungs davon überzeugen. Nur nicht Tim und Olli, da sich Tim noch so schlecht fühlt. Die Beiden sind also in Peiku geblieben und wir 4 sind weitergefahren. Und ehrlich gesagt war das die beste Entscheidung ever! 

Das Homestay ist der absolute Hammer! Es sieht nicht nur mega toll aus (wir haben ein kleines Häuschen für uns mit 5 großen Betten), auch die Familie, die in dem Großen Haus wohnt ist supernett! Ich habe mich auf dem ersten Moment direkt wohl gefühlt. Es gibt auch einen kleinen Garten, wo die Familie ihre eigenen Kräuter und Gemüse anpflanzt. Natürlich genau mein Ding!



 Die Tochter hat uns direkt die Duschen in Ihrem Haus gezeigt, da diese etwas größer sind, also die bei unserem Häuschen. Alle sind so supernett und herzig. Der Bruder hat das Haus designt, er ist Architekt. Das Mädel (names „Wie“?!) hat das Zimmer eingerichtet. Direkt hat sie uns gefragt ob wir auch was zu Abend essen möchten. Die Karte liegt im Zimmer. Buffet 3Euro. Ok. 4 Mal bitte! Der Vater ist direkt in die Küche gelaufen und hat angefangen zu kochen. Wow. 


Ich habe mich direkt ein bisschen umgeschaut und weiter hinten noch ein anderes kleines Häuschen entdeckt. Mhm… was könnte das wohl sein. In dem Häuschen waren Schulbänke und Stühle. Ah, eine Schule, wie cool ist das denn? Ich habe das Mädchen gefragt, warum der Unterricht so spät ist, immerhin war es schon 18:00. Sie meinte, dass ihre Eltern beide pensionierte Lehrer sind und die Mutter abends freiwillig und ohne Verdienst die Kinder aus dem Ort unterrichtet. Der Lehrplan in der Schule ist scheinbar sehr strickt und die meisten Kinder kommen nicht ganz mit. Tolle Idee, ich bin beeindruckt. Natürlich konnte ich es nicht lassen, vor allem, seitdem ich ein paar Blicke mit den Kindern gewechselt hatte, zu dem kleinen Häuschen zu laufen. Dort habe ich dann auch die Mutter entdeckt. Die Kinder waren sehr neugierig und haben mich direkt mit „Hello“ begrüßt. „How are you“ „Where are you from“ konnten sie auch schon.


Ich habe mich vorgestellt und mit einfachem Englisch und Händen und Füßen erklärt, dass ich mit dem Flugzeug aus Deutschland komme und ich momentan auf Weltreise bin. Und natürlich auch, dass ich mit dem Motorrad durch Vietnam reise. Die Kiddies waren echt so sweet! 8 Jahre im Durchschnitt. Die Mutter ist auch so mega lieb und hat mir richtig viel Zeit gegeben um mich vorzustellen und ein bisschen zu erzählen. Nach circa 10 Minuten habe ich sie dann weitermachen lassen. Ich fand das so toll, dass die Mutter das macht! Ich bin ins Zimmer gelaufen, habe 200.000 Dong (knapp 9Euro) geholt und habe sie der Tochter in die Hand gedrückt. „I really like the idea, that your mother is teaching the kids in her free time, so I want to donate this amount of money for you. It is not that much for me to give but i know, that it is a lot for you. Maybe you can buy some new pens or books for the kids“ Sie wollte das Geld gar nicht erst annehmen, aber ich wollte es unbedingt geben. Die Mutter und der Vater selbst sprechen leider kein Englisch, deswegen habe ich es ihr gegeben. Später habe ich mich noch von den Kids verabschiedet und dann war auch schon das Essen fertig. Wow! Der Vater hatte draußen aufgedeckt. Aber echt vom feinsten! Es gab Fisch, Ente, Hühnchen, Gemüse, Reis, verschiedene Soßen,… Ganz ganz toll!


 Wir haben alle ein Bier bestellt, uns mit der kompletten Familie an den Tisch gesetzt und haben auf vietnamesisch angestoßen. Das Essen war so verdammt lecker! Vor allem der Fisch und das Gemüse. Dir wurde einfach serviert, egal ob du satt warst oder nicht 😀 Total toll. Bin ganz hin und weg von allem hier. Während dem Essen hat der Vater noch 5 Mal angestoßen mit uns (ganz schon ungewohnt, wenn man sonst nicht während dem Essen trinkt :D) Die Tochter musste die ganze Zeit dolmetschen, was auch sehr lustig war. 

Nach dem Essen sind wir noch in das Elternhaus gegangen und haben traditionellen grünen Tee getrunken. Mittlerweile war auch der Bruder da. Er ist selbst schon in 90 Tagen durch Vietnam gereist und hat uns ganz viele Tipps und Fotos gezeigt. Auch haben die beiden viel über den kleinen Ort hier erzählt und die 3 Jungs im nu überzeugt doch noch eine Nacht länger zu blieben. Yippiiii! 🙂 

Zwischenzeitlich bin ich dann mal raus eine rauchen. Die Eltern saßen in den gemütlichen Liegen im Garten und haben den Mond angeschaut. Als ich kam, wurde mir natürlich direkt Platz gemacht. Ich habe mich mit der Mutter über google Translate unterhalten, was schon manchmal sehr lustig ist 😀 Teilweise stimmt es gar nicht, was da raus kommt. Dennoch konnte ich somit erfahren, dass die Frau schon seit 35 Jahren in diesem Ort hier wohnt. Sie findet mich auch ganz nett, hat sie mir dann auch später geschrieben. Auch ein „i love you“ habe ich bekommen, aber hier war sicherlich“I like you“ gemeint. Ich habe ihr erzählt, dass wir noch eine Nacht länger bleiben und sie hat sich sehr darüber gefreut. Morgen bekommen wir eine Tour durch den kleinen Ort, ich bin schon so gespannt. Die Mutter hat uns auch gefragt, ob wir morgen englisch unterrichten wollen. Total cool! Da bin ich auf jeden Fall dabei 🙂 Ich freue mich jetzt schon so sehr auf morgen, kann es kaum erwarten. Deswegen gehe ich jetzt auch schlafen, dass es schnell soweit ist 🙂 
Gute Nacht aus dem tollen Häuschen 

Eva
P.s. Macht euch keine Sorgen um mich und meine Fahrweise, ich habe schon früh angefangen 😉 die Bilder hat mir die Mama heute geschickt 🏍☺️

6 Kommentare bei „Von Buon Ma Thuat nach Kon Tum – ca. 220 km“

  1. Einfach schön…. wieder ein toller Bericht und ich freue mich mit dir <3

  2. Hier ist wieder der Papa ..

    Ganz toller Bericht – ganz tolle Erfahrung. Eva als Lehrerin. Klasse! Du machst deiner Schwester noch Konkurrenz.

    Der Vater in dem Haus oben erinnert mich an mich selbst. Ich springe ja auch immer in die Küche, wenn Besuch kommt hehehe.

    Bin schon gespannt, wie es weitergeht.

    Take care – Papa

  3. Wat n gave reis toch Eva!! Ik maakte me inderdaad zorgen om jou op die moter, maar ben nu helemaal gerustgesteld nu ik zie dat je al zo jong ervaring op hebt gedaan! 😂 En je bent ook geen spat veranderd in je gezicht, Wat leuk om te zien!!
    Veel plezier weer! 😘

    1. Hahah dat is leuk om te horen! 🙂 Dank je wel en tot snel! 🙂

  4. Stoere foto Eva!! Veel plezier met die mooie reis!! Groetjes, Fred

    1. Dank je wel Fred! 🙂

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