Von Couchsurfing habt ihr ja sicherlich schon mal gehört, oder? Falls nicht, erkläre ich es euch gerne! 🙂 Couchsurfing ist eine große Onlinecommunity mit rund 10.000.000 Mitgliedern, welche entweder gratis ein Bett oder eine Couch anbieten um Low Budget Reisenden eine kostenfreie Unterkunft zu bieten, oder um einem reisenden kostenfrei die Stadt zu zeigen. Das ganze ist komplett kostenlos. Man meldet sich bei der Seite an, lädt ein paar Bilder hoch und stellt sich kurz vor. Dann kann man nach Gastgebern suchen. Diese werden dann mit Bild und Text angezeigt. Ich achte natürlich immer darauf, dass die Gastgeber schon ein paar mal Couchsurfer hatten und eine positive Bewertung erhalten haben. So auch dieses Mal. Nakisa und ich wollten Couchsurfen um einfach mal den ganzen anderen Reisenden zu entkommen und neue, lokale Leute kennen zulernen, die uns evtl. etwas anderes von der Stadt zeigen, als die ganzen Touristenorte.
Wir haben uns für ein taiwanisches Mädl entschieden. Sie wohnt mit ihrem Papa, ihren drei Geschwistern, der Mama ihres kleinen Bruders (4 Jahre! :)), einem persönlichem Fahrer, einer Sekretärin, einer Köchin und 2 Hunden in einem schönen großen Haus etwas außerhalb von Phnom Phen. Na, das hört sich doch gut an, oder? Wir sind mit dem Bus ca. 7 Stunden lang nach Phnom Phen gefahren. Wir hatten auch echt super viel Stau als wir in der Hauptstadt ankamen. Kathi ist super nett und hat es einrichten lassen, dass wir mit ihrem Papa und dem Fahrer abgeholt werden. Wie versprochen ist das auch so passiert. Der Papa ist total nett und hat uns schon unterwegs einiges über Kambodscha, seine Firma und Kathy erzählt. Wir waren schon ganz gespannt auf Kathy und das Haus und natürlich auf den kleinen Bruder :)Das Haus war riesig, aber was haben wir schon anderes erwartet, als wir mit einem fetten Mercedes abgeholt worden sind… 🙂
Das Abendessen war ja schon durch die Köchin gemacht und somit konnten wir nach Ankunft direkt mit dem Papa zu Abend essen. Es gab taiwanische Nudeln Unsere Taschen hat der Bruder schon direkt hoch in unser eigenes Zimmer gebraucht (wir haben auch unser eigenes Bad!). Danach sind wir hoch ins Wohnzimmer. Es gab traditionellen grünen taiwanischen Tee. Der Vater hatte sogar einen, der 600 Dollar pro 600 Gramm kostet. Wer kauft sich denn bitte sowas?! haha Naja auf jeden Fall ist die komplette Familie echt super nett! Wir haben beide noch taiwanische Teegläser geschenkt bekommen. Abends im Bett konnte ich durch den Tee dann natürlich leider nicht schlafen und Kissa und ich haben uns gegenseitig bis 2 Uhr nachts in den Schlaf gequatscht.
Am nächsten Tag haben wir uns mit den beiden Töchtern zum frühstücken verabredet. Es gab Nudelsuppe, die sehr lecker war.
Danach sind wir auf einen französischen Markt gefahren. Hier habe ich direkt nochmal ein paar kleine Souvenirs gekauft. Mein Rucksack platzt ja eh schon aus allen Nähten und jetzt auch noch mein Drybag 😀
Kathy hat uns vorgeschlagen uns noch zu den Killing fields zu fahren. Hierüber habe ich ja bereits berichtet. Das war wirklich super lieb. Auf dem Weg dorthin wurde Sie von der Polizei angehalten. Eigentlich durfte sie nämlich nicht links abbiegen. 12 Dollar sollte es kosten, aber nach ein bisschen hin und her konnte Kathy den Polizisten auf 2 Dollar runterhandeln. Das ist doch krass, oder? Trotzdem musste ich mega laut loslachen, als wir weitergefahren sind. Ich hatte nämlich auch noch 300 Dollar in der Hand, die ich gerade abgehoben habe. Zum Glück hat er das nicht gesehen… Spontan haben wir uns noch dazu entschieden bei einem Cafe anzuhalten, wir haben einen ganz leckeren Eiskaffee getrunken und uns mit den beiden lieben Mädls unterhalten. Kathy wir ab übernächsten Monat in Berlin wohnen um dort zu studieren. Spannend oder?
Nach den Killing fields wurden wir wieder von Kathy abgeholt. Wir haben uns überlegt für die Familie zu kochen, als Dankeschön, dass wir dort schlafen durften. Es war ein mega langes hin und her bis wir uns entschieden haben, was und ob wir kochen. Letzenendes haben wir uns dazu entschieden, dass Kathy Nudeln mit Gemüse und Pesto macht und ich meinen geliebten Kaiserschmarrn. Was ich ein bisschen traurig fand, war, dass die Köchin und der Fahrer, die mit dem Rest der Familie essen. Die müssen immer warten, bis die Familie gegessen hat und dann erst dürfen sie essen. Ich habe nachgefragt warum und Kathy meinte, dass die ja nicht taiwanisch sprechen und das dann doof wäre. Naja. Ich habe den beiden dann eine kleine extra Portion von meinem Kaiserschmarrn hingestellt.
Ja, Puderzucker und Mandeln fehlen, habe ich dort nicht gefunden…
Die familiy fand den Kaiserschmarrn natürlich richtig lecker (Ja, der ist auch geil!!) Hat mich sehr gefreut und es war für mich auch nochmal toll in der Küche zu stehen. Übrigens, so eine Haushaltshilfe ist schon was feines, die räumt dir nämlich während dem Kochen das ganze Zeugs auf.
Auf jeden Fall haben wir dann abends nicht mehr sehr viel gemacht, außer Tasche packen und im Zimmer rumhängen. Der Rest war schon „früh“ im Bett und deswegen sind wir ins Zimmer und haben wieder gequatscht und gelacht.
Am nächsten Tag haben wir dann erstmal ausgeschlafen. Wir wollten nach dem Mittagessen los zum Bahnhof (Kathy hat uns gebracht). Es gab sehr leckeren Reis mit Gemüse, Rindfleisch und Ei. War echt super lecker! Nach dem Essen haben wir noch ein bisschen mit dem kleinen Jungen gespielt, er ist so Sweet!
Danach haben wir uns auf den Weg zum Bus gemacht 🚌. Pünktlich zur Abfahrt sind wir dann in den Innenstadt angekommen und haben uns bei Kathy bedankt und verabschiedet.
Es war eine schöne Erfahrung für 2 Nächte bei Taiwanesen der gehobeneren Klasse zu wohnen. Sehr nette Menschen sind es auf jeden Fall, auch wenn die Kiddies schon ein bisschen verwöhnt sind.
Bis zum nächsten Abendteuer! 🙂
Evchen