Mein erster Eindruck von Delhi

Pünktlich um 05:00 (New Delhi Ortszeit 09:30) sind wir in Delhi gelandet. Der Flug war ganz gut und das Essen lecker 😉 Müde und kaputt mussten wir noch für das VISA anstehen. Ging aber im Endeffekt schon ziemlich schnell, bis wir durch die Sicherheitskontrollen gekommen sind. Wie von unserem Hostel empfohlen haben wir uns an die Wegbeschreibung gehalten und sind mit dem Zug nach New Delhi Railstation gefahren. Von dort aus sollten es nur noch 200Meter laufen sein. 200 Meter, für die wir rund 4Stunden gebraucht haben. An jeder Ecke stand ein anderer Inder, der uns entweder:

• Den Weg zeigen wollte
• einen anderen Weg zeigen wollte
• uns zu einer Touristeninformation locken wollte
• uns mit dem Tuktuk mitnehmen wollte
• Ein Foto mit seinen Kinder mit uns machen wollte
• Und einer, der uns vor den Betrüger warnen wollte

Jana wollte schon wieder zurück zum Flughafen und weiterfliegen 😅🙈 wir wurden jedes Mal in eine andere Richtung gelotst. Egal ob wir die Leute auf der Straße, die Leute aus einem Shop oder die Polizei gefragt haben, jeder hat uns etwas anderes erzählt. Teilweise auch, dass wir gar nicht zum Hostel kommen. Es sei ein nationaler Feiertag und die Straße Bzw. Gegend ist komplett gesperrt. Vor diesen Betrügern wurden wir aber schon per Mail von unserm Hostel gewahnt. 

Nachdem wir uns von 15 Indern den Weg erklären lassen hatten, 50 andere Inder abgewiesen haben und 3 1/2 Stunden durch die Stadt gerannt sind, hatten wir beinah aufgegeben. Ich wollte einfach nicht mehr, mir war heiß, mein Rücken und meine Füße taten weh, ich hatte Durst und die ganze Zeit das Gefühl irgendjemand würde mir was aus dem Backpack klauen. 

Doch dann sah ich ihn… den Neuseeländer auf der Bank, der uns sicherlich auf den richtigen Weg bringen kann. Der gute Herr (rund 30) hat uns dann durch das Gedränge auf die richtige Straße geführt. Vielen Dank nochmals hierfür! 

Nach 4 Stunden rumlaufen hatten wir es dann endlich geschafft. Der Empfang war sehr nett und unser Zimmer ist ganz nett! 

Es ist ein 8-Personszimmer mit einem kleinen (etwas dreckigem, alten) Bad. Nach und nach haben wir unsere Zimmergenossen kennengelernt – 4 Briten. Mit einem der Vieren haben wir uns auf die Suche nach einem Bankomat gemacht. Leichter gesagt als gedacht. Derzeit gibt es nämlich Probleme mit den Banken. Es gab zu viele gefälschte 500er und 1000er Rupiah Scheine, worauf die Bank diese Banknoten aus dem Unlauf genommen haben. Das bedeutet natürlich auch, dass es darum nicht mehr viel Geld in den Automaten gibt. Die Meisten sind sogar geschlossen. 

Das gleiche Spiel von heute morgen begann schon wieder, nur diesmal hieß es nicht „auf der Suche nach dem Hostel“, sonder „auf der Suche nach einem ATM“. Nach 5 geschlossenen Banken und viel hin und her, haben wir uns dann doch auf den Tuktukfahrer eingelassen, der uns in die Stadtmitte zu einem Bankomat bringen wollte. Naja, nichts da! Wir sind an einer geschlossenen Bank ausgestiegen und waren komplett woanders, als wo wir ursprünglich hinwollten… also wieder zu Fuß weiter suchen (denn auch für den Preis, den wir für den Hinweg bezahlt hatten, wollte uns natürlich auch keiner mehr mit zurücknehmen)…

Ich war mittlerweile genervt, genervt von allem! Und vor allem von den „touristenfeindlichen“ Indern, von den Bettlern, von dem konstanten gehupe, dem Smok, den tausenden Hunden auf der Straße, dem Gestank (jeder packt hier seinen Schniedel aus und pisst auf den Gehweg…), das angegafft zu werden, die Tuktukmaffia, einfach von dieser kompletten Stadt. 

Ich glaube ich werde mit dieser Stadt einfach nicht warm…

Aber, wir haben ein tolles Hostel und eine schöne Dachterasse, coole Leute um uns rum und morgen eine kleine Tour geplant  🙃

Es ist jetzt 20:30, also werden wir das Hostel auch heute nicht mehr (alleine) verlassen, ist nämlich zu gefährlich für Frauen. Ja Bernd, das wäre direkt am Tag 1 schon das erste Mal, dass ich hungrig ins Bett gehe! 🙈☺️

Macht’s gut,

Eva